Eine Frage der Prioritäten

In diesem Jahr hatte ich zum ersten Mal das Privileg und die Pflicht, mich an der Verabschiedung des Haushalts zu beteiligen. Die Grundvoraussetzungen scheinen in Biberach optimal, doch die hohen Einnahmen sind abhängig vom Steueraufkommen durch wenige große Unternehmen und so müssen wir trotzdem behutsam mit unseren Ausgaben umgehen und sinnvolle Prioritäten setzen. Während sich alle Fraktionen und die Verwaltung über diese Tatsache einig sind, bestehen Unterschiede darin, wo diese gesetzt werden. Zur besseren Transparenz und vielleicht auch Erklärung für manch unpopuläre Entscheidung möchte ich hier einmal unsere Prioritäten zusammenfassen.

Uns ist es wichtig, langfristig und nachhaltig zu denken und zu wirtschaften. Ein Teil davon ist die Bewahrung unserer Umwelt, wozu auch der Kampf gegen den Klimawandel und leider inzwischen auch die Anpassung an seine Folgen gehören. Genauso aber ist für uns der Fokus auf Bildung und Betreuung wichtig als Grundlage für die Zukunft unserer Gesellschaft. Weil das alles heute kostet und sich erst in Zukunft auszahlt, müssen wir an anderen Stellen Abstriche machen, wo es möglicherweise um kurzfristigen Komfort geht oder es aus unserer Sicht andere, günstigere und ökologisch und sozial sinnvollere Maßnahmen gäbe. Daher kommt unsere kritische Position zum Beispiel bei manchen Bauvorhaben, die nicht nur eine einmalige Investition bedeuten, sondern sich auch langfristig im Haushalt wiederfinden in Form von Abschreibungen und Erhaltungskosten.