Demokratie ist manchmal sehr schwer zu ertragen

Es gibt im Gemeinderat Entscheidungen, über die gehe ich nicht einfach so hinweg. Es ist uns nicht gelungen eine Mehrzahl der Räte zu überzeugen gegen die Weiterplanung der Gemeindeverbindungsstraße Blosenberg zu stimmen. Viele andere und ich setzen uns schon sehr lange intensiv für den Erhalt des Rißtalhangs, der wunderbaren Natur und des Naherholungsgebiets ein. Eine Petition von rund tausend Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern, die sich gegen diese Naturzerstörung aussprechen, wird nicht ernst genommen. Genauso wenig der einstimmige Beschluss des Mettenberger Ortschaftsrats gegen dieses Straßenprojekt berücksichtigt. Richtig und wichtig wäre es, die Grundstückbesitzer und Bauern von Anfang an mitzunehmen,
aber nein, man setzt einfach eine weit ausgedehnte „Flurneuordnung“ (eine Art der Enteignung) an. Und so kommt jetzt auch noch ein Teil der Gemarkung Mettenberg mit dazu und es kann munter drauf los geplant werden. Roland Roth, unser lokaler Klimakenner und Wetterexperte sagt ganz klar, dass wir in Punkto
Klimawandel mittlerweile bereits den Zenit übersprungen haben. Aber dennoch sollten wir am Pariser Klimaabkommen mit dem 1,5°C-Ziel festhalten. CO2 einsparen so gut es geht, mitmachen bei
der Mobilitätswende, weniger Fläche versiegeln und die Artenvielfalt in der Natur fördern. Dazu gehört ganz sicher nicht der Bau neuer Straßen. Ahrtal, Schrobenhausen und Valencia – brauchen wir das im Zweijahresrhythmus in Biberach, um zu begreifen, um was es geht.

Josef Weber